Willkommen auf meiner Internetseite zu Istanbul. Hier findest du alle möglichen Informationen, Berichte und Auskünfte über die Stadt am Bosporus. Wenn du Anregungen und Tipps für deine Reise suchst, bist du hier genau richtig. Aber auch dann, wenn du dich für die Geschichte und Kultur der wichtigsten Stadt der Türkei interessierst.
Istanbul ist mit rund 16 Millionen Einwohnern nicht nur die größte und wichtigste Metropole der Türkei, sondern auch das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. In jedem Stadtteil und fast jeder Straße gibt es etwas Interessantes zu sehen. Diese Internetseite soll dir dabei helfen, dich in Istanbul zurechtzufinden. Ich berichte hier von den Sehenswürdigkeiten und Attraktionen und versuche, nützliche Reisetipps zu geben. Viel Spaß beim Lesen.
Hagia Sophia – Die heilige Weisheit Istanbuls
Die Hagia Sophia ist ein einzigartiges Meisterwerk der Baukunst und ein Wahrzeichen der Stadt Istanbul. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts von Constantinus erbaut, dem Sohn des oströmischen Kaisers und Stadtgründers Konstantin. Doch diese erste Kirche wurde bei einem Aufstand im Jahr 404 in Brand gesetzt. Auf ihren Grundmauern wurde eine zweite, noch viel größere errichtet, die 415 mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht wurde. Doch auch dieser Neubau fiel 532 den Flammen zum Opfer, als während des blutigen Nika-Aufstands viele Menschen ihr Leben ließen und viele Gebäude zerstört wurden. Nach es Kaiser Justinian mühsam gelungen war, den Aufstand zu unterdrücken, ließ er an gleicher Stelle eine Gebetsstätte erbauen „wie es sie seit Adams Zeiten nicht gegeben hatte und nie wieder geben würde“. Die Grundsteinlegung zu dieser damals größten Kirche der christlichen Welt erfolgte 532, auf den Relikten der alten Basilika. Nach 5 jahren war der Rohbau fertiggestellt, 537 wurde die Kirche mit einem Festakt eröffnet. Die Architekten, Isidor von Milet und Anthemius von Tralles, wurden vom Kaiser üppig belohnt.
Der Kuppelbau wurde nach Vorbild der römischen Architektur entworfen, weil die Römer bereits über Jahrhunderte hinweg reichlich Erfahrungen mit Tragkonstruktionen gesammelt hatten. Allerdings setzten sie dabei auf römischen Beton, einen Werkstoff, der beim Bau der Hagia Sophia nicht verwendet wurde. Hier bediente man sich stattdessen einer typischen oströmischen Ziegelbauweise. Unter anderem deshalb darf die Hagia Sophia als Produkt einer kulturellen Synthese zwischen römischer, nahöstlicher, mesopotamischer und asiatischer Architektur verstanden werden.
Zuweilen wird Hagia Sophia (türkisch: Aya Sofya) irrtümlich mit Heilige Sophie übersetzt. Aber die Kirche war nicht einer bestimmten Person oder einer Heiligen gewidmet, sondern dem ganzen Christentum. Ihr Name bedeutet: Heilige Weisheit.
Bei der Eröffnungsfeier ließ sich Kaiser Justinian von Erregung übermannen. Er fuhr mit seinem Pferdewagen direkt in die Kirche hinein, dankte Gott und erklärte sich kurzerhand für bedeutender als selbst der Prophet Salomo, weil er eine größere Gebetsstätte erbaut habe. Tatsächlich war das Bauwerk seinerzeit absolut konkurrenzlos, aber es wies auch einige schwerwiegende Mängel auf, weil das technische Know How noch zu wünschen übrig ließ. Als problematisch erwies sich vor allem die Größe der Kuppel, die starken Druck auf die Seitenwände ausübte und sie langsam nach außen drückte. 558 stürzte die Kuppel ein, anschließend wurde sie durch eine stärker abgerundete und kleinere ersetzt. Doch es half alles nichts: Im 10. Und 14. Jahrhundert stürzten zunächst der westliche, dann der östliche Kuppelbogen erneut ein.
Um den Bestand der Hagia Sophia zu sichern, musste im Laufe der Jahrhunderte viel investiert werden. Als Sultan Mehmet II. 1453 die Stadt eroberte, glich das Bauwerk einer Ruine, da sich das Oströmische Reich Restaurierungsarbeiten zuletzt nicht mehr hatte leisten können. Nach der Eroberung wurde sie dann in eine Moschee umgewandelt und instandgesetzt. Zu den wichtigsten Restaurierungsarbeiten zählten die zusätzlichen Stützmauern, mit denen der berühmte Architekt Mimar Sinan sie im 16. Jahrhundert sicherte, die Renovierungen der Brüder Fossati Mitte des 19. Jahrhunderts, weitere Instandsetzungen in den 1930er Jahren und die Einfassung der Kuppel in ein Eisenkorsett.
1093 Jahre lang wurde die Hagia Sophia als Kirche genutzt, 480 Jahre lang als Moschee. Doch all diese Jahre hindurch beteten die Menschen hier zu ein und demselben Gott. Zwischen 1930 und 1935 schließlich wurde sie zu einem Museum umgebaut. Die Mosaiken, die von den Osmanen mit Putz übertüncht worden waren, wurden im Zuge dessen wieder freigelegt und gehören heute zu den bedeutendsten oströmischen Kunstwerken.
Der Eingang zum Museum führt durch das Originaltor, das selbst nach so vielen Jahrhunderten noch seinen Zweck erfüllt. In der Nähe des Eingangs sieht man noch Überreste des alten Gebäudes. Es gibt zwei Vorhallen, die Äußere ist mit der Inneren durch 5 Türen verbunden und die Innere mit dem Hauptschiff durch 9 Türen. Das hohe Mitteltor ist das Kaisertor, das Mosaik darüber stammt aus dem 9. Jahrhundert. Bei den zahlreichen Mosaiken an der Decke der inneren Vorhalle handelt es sich um Originale aus der Zeit Justinians.
Im Hauptschiff werden wir von einem faszinierenden offenen Raum empfangen und spüren sofort, welche Wirkung die riesige Kuppel entfaltet. Sie überspannt und umschließt das ganze Bauwerk. Die Wände und Decken sind mit farbenprächtigen Mosaiken verziert, die in drei unterschiedlichen Farbtönen leuchten – ein Indiz dafür, dass das Gebäude drei Restaurierungsphasen durchlaufen hat. Was ihren Durchmesser und ihre Höhe betrifft, war die Kuppel der Hagia Sophia die größte ihrer Zeit und gehört auch heute noch zu den größten Kuppel der Welt. Bedingt durch die Restaurierungsarbeiten ist sie nicht ganz rund. Ihr Durchmesser von Norden nach Süden gemessen beträgt 31,87 Meter und von Osten nach Westen 30,87 Meter. Die Kuppel ist zwischen 55 und 60 Meter hoch. Auf den vier mächtigen Pfeilern, auf denen sie ruht, sind vier Engel abgebildet. Ein Engelsgesicht wurde erst vor wenigen Jahren wiederhergestellt. Die Grundfläche der Hagia Sophia misst 7.570 Quadratmeter.
Die Kapitelle der Säulen sind charakteristische und klassische Elemente der byzantinischen Architektur des 6. Jahrhunderts. Der tief ausgeschnitzte Marmor inszeniert großartige Licht- und Schattenspiele. Die Porphyr-Säulen in den Ecken, die Mittelsäulen aus grünem Thessaloniki-Marmor und die Kapitelle aus weißem Marmor mit ihren üppigen Gravuren wissen zu beeindrucken. Man benötigt nicht viel Fantasie, um sich die Hagia Sophia in ihrer ursprünglichen Form als Kirche oder auch als Moschee vorzustellen.
In der Spätphase des Osmanischen Reichs wurde die Hagia Sophie häufig als Veranstaltungsort für besondere Anlässe genutzt. Dank der Toleranz der Osmanen hat sie bis heute überdauert. Der islamische Glaube verbietet die Darstellung von Lebewesen. Daher überzogen die Muslime die Mosaiken und Bilder mit einer Schicht aus Putz, aber sie vernichteten sie nicht. Schon einen Tag nach der Eroberung der Stadt wurde die Hagia Sophia in eine Moschee umgewandelt. Das erste Freitagsgebet leitete Sultan Mehmet II. persönlich. Aber um das verfallene Gebäude auch in Zukunft als Moschee nutzen zu können, mussten noch viele Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden. Erst später kamen ein Mihrab (eine zentrale Gebetsnsiche), ein Minbar (eine Kanzel) und die vier Minarette hinzu. Das erste. Rötliche Minarett ragt auf der Ostseite der Moschee auf und geht auf Sultan Mehmet II. zurück. Das zum Topkapi-Palast zeigende Minarett wurde von Beyazit II. erbaut und die anderen beiden von dem berühmten Architekten Sinan, auf Geheiß von Murat III. Sinan integrierte zudem alle vier Minarette in die Kuppelbaukonstruktion, indem er sie zu tragenden Säulen machte. Bricht eines der Minarette weg, besteht die Gefahr, dass auch die Kuppel einstürzt. Neben den hier genannten haben viele weitere Osmanensultane ihren Beitrag zu diesem Bauwerk geleistet.
Auf den 8 großen runden schwarzen Holztafeln mit den kalligraphischen Inschriften (Durchmesser: 7,5 Meter), die oben an den Wänden hängen, sind Namen dargestellt: „Allah“ – Gott, „Muhammad“ – der Prophet, „Abu Bakr“, „Umar“, „Uthman“ und „Ali“ – die vier rechtgeleiteten Kalifen, „Hasan“ und „Hüseyin“ – die beiden Enkel des Propheten. Diese Namen sind in goldener Schrift auf Kamelleder geschrieben. Die Kalligraphien wurden von dem berühmten Kalligraphen und Staatsmann Kazasker Mustafa Pascha angefertigt, der während der Regierungszeit von Mahmut II. lebte. Sie symbolisieren die Bedeutung der Hagia Sophia als Moschee.
Im 16. Jahrhundert wurden links und rechts vom Eingangstor innen zwei Marmoramphoren aus hellenistischer Zeit aufgestellt, die aus Pergamon stammten. Das nördliche Schiff beherbergt die „schwitzende Säule“, einen Vierkantpfeiler mit einem Loch in der Mitte, das in Bronze eingefasst ist. Es soll Glück bringen, einen Finger in das Loch zu stecken und ihn um 180 Grad zu drehen. Die Säule ist daher auch unter dem Namen „Wundersäule“, „Weinende Säule“ oder „Säule in die Khidr (eine verehrte Gestalt im Islam) seinen Finger gelegt hat“ bekannt. Der berühmte osmanische Reisende Evliya Celebi schrieb, als die Hagia Sophia in eine Moschee umgewandelt wurde, habe man zum Verputzen der Wände vor der Säule unter anderem Erde und Wasser aus Mekka (Wasser aus dem Zamzam-Brunnen) verwendet. Diese Mixtur habe sich als so feucht erwiesen, dass die Säule zu schwitzen begann. Eine weitere Legende besagt, dass die Qibla, als die Kirche in eine Moschee umgewandelt wurde, nicht ganz genau in Richtung der Kaaba gewiesen habe. Das habe Khidr korrigiert und sich dabei an dieser Säule festgehalten. Somit sollen das Loch und die Konturen um das Loch, die einem Handabdruck ähneln, von ihm stammen.
Aufgrund der Bedeutung der Hagia Sophia wurden hier viele Regierungsbeamte, Stadtobere und Sultane beigesetzt. Im Hofgarten befinden sich die Gräber der Sultane Mustafa I., Ibrahim, Selim II., Murat III. und Mehmet III.
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In der Tabelle unten sind die Möglichkeiten aufgeführt, wie du zu dem oben beschriebenen Ort kommst. Du kannst dir vor deiner Reise eine ÖPNV-Karte von Istanbul herunterladen. Wenn du vorhast, die öffentlichen Verkehrsmittel in Istanbul oft zu nutzen, empfehle ich, vor Ort eine Istanbulkart zu kaufen. Mit ihr sparst du bei jeder Fahrt im Verkehrsnetz der Stadt. Ich arbeite an einer Zusammenstellung der wichtigsten ÖPNV-Apps für Istanbul. Wenn ich damit fertig bin, werde ich die Links hier zur Verfügung stellen.
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